Warum IT-Unternehmen heute anders über Bewerber nachdenken müssen

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Viele IT-Unternehmen stehen heute vor einer Herausforderung, die noch vor wenigen Jahren kaum Thema war: Die Suche nach qualifizierten Fachkräften ist nicht mehr nur eine HR-Aufgabe – sie ist zur strategischen Wachstumsfrage geworden. Wer als IT-Dienstleister oder Systemhaus wachsen will, braucht nicht nur Kunden, sondern vor allem die richtigen Mitarbeiter. Doch genau hier liegt das Problem: Es bewerben sich zwar Menschen, doch die Qualität der Bewerbungen nimmt spürbar ab.

Immer mehr Geschäftsführer berichten, dass es schwieriger wird, IT-Fachkräfte zu finden, die sowohl fachlich als auch menschlich zum Unternehmen passen. Es reicht nicht mehr aus, IT-Personal zu suchen – man muss die richtigen Talente auch wirklich für sich gewinnen. Und das gelingt nur mit einem überzeugenden Arbeitgeberauftritt, der gezielt Fachkräfte anspricht, Vertrauen aufbaut und gleichzeitig ungeeignete Bewerber abschreckt.

Qualität vor Quantität – Warum die Bewerbungsflut zum Problem wird

Es ist keine Seltenheit mehr: Ein IT-Unternehmen schaltet eine Kampagne zur Personalsuche und erhält viele Bewerbungen. Doch beim genaueren Blick zeigt sich: Die Profile passen oft nicht zu den Anforderungen. Fachliche Lücken, unrealistische Gehaltsvorstellungen oder das Bedürfnis, ausschließlich remote zu arbeiten – viele Bewerber sind nicht für das tägliche Projektgeschäft geeignet. Besonders kritisch wird es, wenn man als Unternehmen zeitnah einen Systemadministrator einstellen oder einen Entwickler einstellen möchte, um Projekte umzusetzen oder bestehende Kunden weiterhin gut zu betreuen.

Hier reicht es nicht, nur laut zu rufen, dass man IT-Personal sucht. Entscheidend ist die Frage: Wie wird man für die richtige Zielgruppe sichtbar und relevant? Die Antwort liegt im Aufbau einer glaubwürdigen, differenzierenden Arbeitgebermarke – also in einem gezielten Employer Branding, das aufzeigt, was das Unternehmen ausmacht und warum es sich lohnt, dort zu arbeiten.

Warum Karriereseiten selten wirklich überzeugen

Ein Blick auf die Karriereseiten vieler IT-Unternehmen zeigt ein ernüchterndes Bild. Statt echter Einblicke, Fotos oder Videos aus dem Team sieht man oft Floskeln wie "flache Hierarchien", "tolles Gehalt" und "Teamgeist". Diese Buzzwords sagen Bewerbern wenig darüber, was sie im Alltag erwartet. Und noch weniger, warum sie sich ausgerechnet bei diesem Unternehmen bewerben sollten.

Wer erfolgreich IT-Fachkräfte finden möchte, braucht mehr als generische Aussagen. Eine gute Karriereseite ermöglicht dem Bewerber, sich selbst im Unternehmen zu sehen. Sie zeigt echte Mitarbeiter, reale Arbeitsbedingungen und gibt einen Einblick in das Miteinander. Außerdem sollten dort konkrete Informationen darüber zu finden sein, welche Rollen aktuell gesucht werden – zum Beispiel ob man gerade gezielt einen Entwickler einstellen möchte oder einen Systemadministrator einstellen muss.

Ebenso wichtig wie die Gestaltung der Karriereseite ist ihre Funktion. Ist sie einfach zu navigieren? Können sich Interessierte ohne Hürden bewerben? Wer heute Bewerber begeistern will, muss ihnen das Gefühl geben: "Hier bin ich willkommen – und hier kann ich mich weiterentwickeln."

Vertrauen durch Sichtbarkeit – Social Media und Arbeitgeberbewertung

Neben der Webseite gibt es weitere wichtige Kontaktpunkte, die IT-Unternehmen oft unterschätzen: Plattformen wie Kununu oder Social-Media-Kanäle wie LinkedIn und Instagram. Hier informieren sich potenzielle Mitarbeiter über den zukünftigen Arbeitgeber. Wer dort keine oder nur schlechte Bewertungen hat, verspielt Vertrauen. Umgekehrt können positive Kununu-Einträge, Einblicke in den Arbeitsalltag auf LinkedIn oder Teamvideos auf Instagram den entscheidenden Unterschied machen.

Gerade wenn es darum geht, IT-Personal zu suchen, lohnt es sich, den eigenen digitalen Auftritt zu überarbeiten. Authentische Beiträge, Einblicke ins Team und klare Aussagen darüber, wie im Unternehmen gearbeitet wird, helfen potenziellen Kandidaten bei der Entscheidung. Wer sichtbar macht, was das Unternehmen besonders macht, hat einen großen Vorteil im Kampf um die besten Köpfe.

Auch für den Fall, dass man kurzfristig mehrere Positionen besetzen muss – etwa weil man mehrere neue Kundenprojekte gewonnen hat – ist Sichtbarkeit Gold wert. Wer kontinuierlich eine gute Arbeitgebermarke pflegt, wird es deutlich leichter haben, zeitnah qualifizierte Fachkräfte zu finden, wenn es darauf ankommt.

Employer Branding ist kein „Nice to Have“ – sondern Pflicht

Wer heute als IT-Unternehmen langfristig wachsen möchte, muss Employer Branding als zentrale Disziplin im Marketing begreifen. Denn letztlich ist es nichts anderes als Marketing für Bewerber. Statt Leads geht es um Talente. Statt Kundenanfragen um Lebensläufe. Und genau wie im Vertrieb zählt: Wer klar positioniert ist, wer seine Zielgruppe kennt und seine Stärken sichtbar macht, gewinnt.

Viele Unternehmen setzen bei der Personalgewinnung nur auf Sichtbarkeit – beispielsweise mit teuren Anzeigen. Doch Sichtbarkeit allein reicht nicht. Wer IT-Fachkräfte finden will, muss eine klare Story erzählen, die emotional überzeugt und rational Sicherheit gibt. Denn gute Entwickler, Systemadministratoren und IT-Berater haben heute die freie Wahl.

Wer mit einer durchdachten Strategie auftritt, wird nicht nur mehr Bewerbungen erhalten – sondern auch bessere. Und wer es schafft, gezielt IT-Personal zu suchen und mit einer starken Marke die richtigen Menschen anzuziehen, wird dem Fachkräftemangel nicht hilflos gegenüberstehen. Im Gegenteil: Er wird zum Magnet für Talente.

Fazit: Der IT-Arbeitsmarkt wird enger, die Ansprüche steigen – und klassische Stellenanzeigen reichen längst nicht mehr aus. IT-Unternehmen, die heute erfolgreich sein wollen, brauchen eine klare Positionierung als Arbeitgeber. Sie müssen echte Einblicke geben, Vertrauen aufbauen und ihre Zielgruppe gezielt ansprechen. Nur so gelingt es, dauerhaft geeignete Bewerber zu gewinnen – und genau die Menschen ins Team zu holen, die für nachhaltiges Wachstum sorgen.

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